Kapitel 1 – Puzzlesteine der Systemkrise

Wir haben sowohl auf privater als auch auf beruflicher Ebene mit Menschen aus vielen verschiedenen Bereichen zu tun, von internationalen Wirtschaftsbossen bis zu Pflegepersonal, von Lehrern bis zu Gastronomen, von Psychotherapeuten bis zu Unternehmern. Viele haben das Gefühl, dass da etwas im Busch ist. Deshalb haben wir verschiedene Puzzleteile zusammengetragen, die ein recht gutes Bild davon abgeben, dass unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem bereits mitten in einer dramatischen und grundlegenden Veränderungswelle steckt. Weil diese Symptome der bevorstehenden Transformation einzeln für sich genommen weder besonders neu noch aufsehenerregend sind, wird die Veränderungswelle von vielen entweder noch gar nicht bemerkt oder bislang erfolgreich ausgeblendet. Das systemische Bild, das dabei entsteht, erlaubt uns jedoch den Versuch einer Diagnose.

Das sozioökonomische System verkompliziert sich selbst

In unseren Organisationen aber auch in der Gesellschaft wird alles immer komplizierter: Wir sehen überbordende Bürokratie und die Frustration der Menschen über sinnentleerte Aufgaben

Der Druck auf den Einzelnen steigt

Jeder Einzelne steht unter ständigem Druck, dem Druck immer mehr oder immer besser zu werden, immer mehr zu leisten oder sich unter einer Vielzahl von Optionen entscheiden zu müssen.

Gefangen im Hamsterrad

Unsere Kunden beschreiben das Gefühl, wie in einem Hamsterrad gefangen zu sein. Überforderung, Belastungsdepressionen und Isolation sind an der Tagesordnung.

Die angstgesteuerte Gesellschaft

All das führt dazu, dass wir zu einer angstgesteuerten Gesellschaft geworden sind – die Angst vor dem Verlust von Vermögen und Status, Angst davor, die Kontrolle zu verlieren und Angst vor der Veränderung, weil die Komplexität unserer Umwelt nicht mehr begreifbar und handhabbar ist.